Leseprobe aus der philosophischen Abhandlung:

 

 

Der Mensch erschuf auch einen Gott

 

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Die Weltwirtschaft,

wie sie heute besteht,

ist ein unübersehbares Gewirr von Beziehungen,

die trotzdem als Wirtschaftsform funktioniert,

weil an einem Sachverhalt

der auf Betrug basiert,

sehr viel zu verdienen ist,

auf Kosten derer,

die alle Werte

der arbeitenden Menschen schaffen.

Die Nutznießer dieses gestaltlosen Ungeheuers,

welches sich Globalisierung nennt,

das den Ablauf und die Kontrolle

der Wirtschaftsvorgänge erschwert,

tun alles ihnen mögliche,

einen sichtvernebelten Zustand zu erhalten,

weil klare Übersicht in der Folge,

faule Geschäfte beeinträchtigen,

oder verhindern könnte.

So muss dann vorerst

jeder Einzelne von sich aus,

den Umständen

und eigener Fähigkeiten entsprechend versuchen,

durch Gedanken,

Taten,

und Publizität,

den Dunkelmännern das Spiel zu erschweren.

Er muss die Spielregeln

diesbezüglicher Machenschaften studieren,

wo möglich

die Drahtzieher hinter den Kulissen beobachten,

damit man sich selbst,

und viele andere,

vor kleinen

und großen Lumpereien

effektiv schützen kann.

Man muss sich allerdings vergegenwärtigen,

dass das Wesen des Geldes,

von den meisten Menschen nicht durchschaut wird.

Das Geld sollte ja nichts anderes sein,

als ein Mittel zum Umtausch

für die Gebrauchsgüter der ganzen Welt.

Jeder andere Sinn belastet die Güter,

und entwertet die Arbeit um das,

was das Mittel Geld

da durch an Scheinwert gewinnt.

Die Grundlage für einen Scheinwert des Geldes,

hat man durch die Einführung eines Zinses geschaffen,

der höher ist

und der mehr Wert ist,

als Herstellung,

Umlauf,

und als Verwaltung des Tauschmittels ‚Geld’ kostet,

oder der mehr Wert ist,

als das,

was Entgelt verhältnismäßig

für das Einsatzrisiko im Handel wäre.

Eben dieses Mehr,

ein gewisser Überzins,

verleiht dem Tauschmittel Geld,

zusätzlich die betrügerische Eigenschaft des Scheinwertes,

der jedoch sehr reale Folgen hat.

Das kam

und kommt uns immer noch teuer zu stehen,

denn dieser Scheinwert,

der ja nur mit unserem Einverständnis real wird,

macht Einkommen ohne Arbeitsleistung möglich,

und lastet als uralter Fluch auf der Menschheit.

Das gilt für den Kapitalzins ebenso wie für den Grundzins.

Denn wem gehört eigentlich der Boden?

Das Land?

Die Seen?

Die Meere?

Die Erde?

Der Mond?

Die Planeten?

Die Sonne?

Wem gehört das ganze Universum?

Bis jetzt scheinbar,

gewissen Usurpatoren

die Besitz erlangten,

ergriffen,

durch Taten,

Gewalttaten,

durch Geld,

Erbrechte,

oder eben nur durch Zins.

Jedoch dies selten rechtmäßig,

sehr selten durch Eigenverdienst,

durch eigene Leistung.

Ursprünglich können wir alle

rechtmäßig dieselben Rechte erheben,

die wir auch tatsächlich,

zumindest auf Luft erheben.

Ordnungshalber haben wir Ansprüche,

die unseren Leistungen entsprechen,

und wären tributpflichtig an die Allgemeinheit,

je nach dem Wert des Bodens den wir beanspruchen

um Landwirtschaft zu treiben,

oder um eine Fabrik darauf zu erstellen,

um Erze daraus zu gewinnen,

Öl oder Kohle,

und eventuell ein Wohnhaus darauf zu erbauen,

wären auch tributpflichtig an die Allgemeinheit,

wenn wir das Holz der Wälder roden,

oder das darin lebende Wild jagen,

die Gewässer durch Fischfang oder Schifffahrt nutzen,

und die Landschaften durch Verkehrswege beanspruchen.

Eigentlich müssten also auch die Usurpatoren abgabepflichtig

an die Allgemeinheit sein,

wenn sie Boden,

Gewässer,

oder Luftraum nutzen,

weil die Allgemeinheit das nicht tut

-nicht kann-,

die sich ihrerseits den Usurpatoren verpflichten,

weil sie die erarbeiteten Güter brauchen,

und sie durch anderweitige Dienstleistungen abgelten.

Daraus ergäbe sich eine Wirtschaftsethik

die alle tributpflichtig macht,

gegenüber einer Anonymität,

die das Recht aller darstellt,

umfasst,

die ihrerseits all das zu schaffen,

zu schützen hätte,

was die Begriffe Lebensqualität,

Menschlichkeit,

und Weltfrieden beinhalten.

Aber abgesehen von dieser,

nicht existenten Wirtschaftsethik,

könnte man weltweit ein Pachtwesen einführen,

dem man Erb- und Übertragungsrecht einräumen müsste,

so dass persönlicher Fleiß

und Gestaltungswille gefördert würde,

die persönliche Freiheit gewährleistet bliebe,

um eine Nutzungsweise nach eigenem Ermessen

anwenden oder verändern zu können,

solange Raubbau ausgeschlossen bliebe.

Besitz ohne Eigenleistung

macht den Arbeitenden zum Hanswurst.

Wenn eine Mehrleistung

zu einem Mehrhaben führt,

ist das so normal,

wie wünschenswert,

wie das Erreichen einer Anhöhe,

in dem man sie erklimmt.

Wo das Mehrhaben so groß ist,

dass es durch den Verursacher nicht sinnvoll verwendbar ist,

sollte das,

was zuviel ist,

dahin fließen können,

wo zuwenig ist,

denn jeder Mangel den eine Person erleidet

-eine Gruppe oder ein Volk-,

behindert schließlich den natürlichen Ablauf von Produktion

und den Verbrauch,

und warum verbraucht man,

wenn nicht um zu leben,

und was nützte alles Horten,

wenn man darum einem Herzschlag erliegt?

Und doch muss ein durch Mehrleistung erzielter Unterschied

unter allen Umständen erhalten

und augenfällig sein,

um solcherart das Sitzleder des Faulpelzes zu erhitzen,

um Unbegabten durch Fleiß einen Ausgleich zu ermöglichen,

um dem Unwilligen Brocken zu verabreichen,

an denen er seine Zähne ausbeißen kann,

um dem Behinderten Beschäftigung zu überlassen.

Es muss möglich sein,

alle Eigenarten innerhalb einer Gesellschaft

unter einen wohlanstehenden Hut zu bringen.

Unter einen solchen Hut zu bringen,

ohne Beeinträchtigung persönlicher Fähigkeiten,

ohne Beeinträchtigung verdienter Vorteile.

Solches ist kein utopischer Marxismus,

sondern das sind einige Voraussetzungen

für ein erträgliches Zusammenleben

in einer Welt,

wo jede Art von Besitz,

Menschlichkeit nicht ausschließen,

sondern bedingen sollte.

Außer dem Überzins,

Wucherzins,

Narrenzins

-Dummheit oder Unwissenheit kommt immer teuer zu stehen-,

haften noch andere Mängel an unserem lieben Geld,

die unsinnige Gewinne ermöglichen,

solange eben Gedankenlosigkeit

und Unvermögen,

Voraussetzungen

für legale Gaunereien sind.

Gedankenlosigkeit

und Unvermögen wird niemand beseitigen können,

aber sie brauchen durchaus nicht

eine Grundlage für Verbrechen zu sein.

Wir haben fast so viele Geldarten wie Nationen.

Jede Geldart eines Landes steht in einem bestimmten Verhältnis

zur Geldart eines anderen Landes,

und schließlich auch zu allen anderen.

Dieses Verhältnis wird als Wechselkurs bezeichnet

und benutzt.

Wer den bestimmt,

und wie er bestimmt wird,

weiß außer denen die es tun,

niemand so genau,

denn neben Angebot und Nachfrage,

besteht noch eine bedeutende,

anonyme Einflussnahme,

die mehr irgend einem Machtzuwachs dient,

als einem reellen Güteraustausch,

und einer dem Arbeitseinsatz gerechten Bewertung.

Nun haben wir auch noch eine Börse.

Eigentlich eine Registratur

und zugleich auch ein Markt,

der die Verhältnisse der Werte untereinander

als zeitlich gültig bestimmt

und bekannt gibt,

sowie spekulativen Differenzen

zwischen Real- und Scheinwerten Gelegenheit bietet

Geld zu verdienen,

oder zu verlieren.

Wer nun eigentlich das zeitlich bedingte Wertverhältnis bestimmt,

weiß auch in diesem Falle niemand genau.

Außer denen,

die es gerade tun,

jedoch weiß man,

dass dieses nicht nur durch Tatbestände bestimmt wird,

sondern eben durch Manipulationen an der Börse,

indem man,

jedes zeitlich bedingte Missverhältnis

zwischen Angebot und Nachfrage missbraucht,

um mit den,

dem Geld zugebilligten Eigenschaften Wert zu schaffen,

die nicht bestehen,

aber trotzdem durch Realwerte gedeckt werden,

die jedoch immer erarbeitet werden müssen.

Die Austauschwerte untereinander,

sind dadurch längst keine natürlichen mehr,

sondern Profitbedingt,

und werden dann

zu Gelegenheiten legaler Gaunereien.

Die Profite,

die da gemacht werden,

sind eine Belastung für die Gesamtwirtschaft.

Daher wäre eine Gegenmaßnahme naheliegend!

Nämlich eine Weltwährung zu erstreben,

eine Weltbörse

und einen entsprechenden Wertindex,

der den Arbeitseinsätzen entsprechen würde.

Oder hat jemand lieber ein Geld,

das nach Belieben eingeschätzt werden kann,

damit allen pfiffigen Geistern,

durch die unzähligen Schelmereien

alle denkbaren Erleichterungen gewährleistet werden,

die unser heutiges Geldsystem ermöglicht?

Aber der Protest gegen eine Weltwährung,

die ja kommen muss,

wird so groß sein

und wird solange dauern,

wie das legal gestohlene Geld

in der Gesellschaft maßgebend ist,

weil all diejenigen,

die eben nicht von der Arbeit leben,

befürchten,

arbeiten zu müssen.

Darum sollte es selbstverständlich sein,

wo immer man eine Gelegenheit hat,

für eine Weltwährung einzutreten.

Für eine Weltbank,

für einen Wertindex,

der den Arbeitseinsätzen entspricht,

mit Banken aller Völker als Teilhaber,

und einer Weltbörse als Registratur und Vermittlungsstelle

aller der Weltwirtschaft dienenden Manipulationen,

und selbstverständlich sollte die freie Konkurrenz

auf allen Gebieten sein,

und ein Zinsfuß,

der lediglich Verwaltungskosten,

Herstellungskosten,

und dem Risikoeinsatz des Tauschmittels ‚Geld’ entspricht,

ein Bodenrecht der Allgemeinheit,

mit einem Pacht-,

Erb-

und Übertragungsrecht zu einem Grundzins,

der dem Nutzungswert des Objektes entspricht,

als Tribut an alle öffentlichen Institutionen,

die in der heutigen Gesellschaft nötig sind.

Damit würden sich Zoll-

und Devisenschranken,

sowie Börsenspekulationen erübrigen,

zugunsten eines freien,

geregelten Handels,

und wenn Hortung von Kapital zwecklos ist,

brauchte man nicht zu befürchten,

dass es an Kapitaleinsatz mangeln wird.

Aber wie wäre das alles zu bewerkstelligen,

ohne dass man die ganze Wirtschaftunform auf den Kopf zu stellen hat?

Das sind Fragen der Nichtdenkenden,

und gewisse Nutznießer klatschen dazu in die Hände.

Man könnte doch ganz gemächlich

und ohne Krisenschocks

einen Weltwirtschaftsrat schaffen,

der den jeweiligen Ausgleichsindex realwertgemäß bestimmt,

und könnte auch die Kompetenz der Weltbank erweitern

um die Geldproduktion

und den Geldumlauf zu regeln,

und den Zinsfuß

auf dass bereits erwähnte Maß zu reduzieren.

Man könnte die Zoll- und Devisenschranken lockern,

um sie schließlich aufzuheben,

indem der Besitz Einzelner,

Gruppen oder Völker,

durch den Einsatz von Einzelnen,

Gruppen oder Völkern bedingt würde.

Bedingt,

innerhalb einer Kompetenz der Weltbank,

und die Warenwerte mehr der Arbeitsleistung,

als der Nachfrage entsprechend bestimmt würden,

und eine Blockierung

oder Überschwemmung des Marktes,

durch einen Verteilungszwang vermieden würden,

dadurch,

dass man die Produktion

einem Gesetz im Interesse Aller unterordnete,

zwecks einer Übergangsanpassung zur Weltwährung,

und in dem man übermäßige Privatgewinne,

verpflichtend zu erfassen,

und entwicklungsfördernd

einzusetzen versuchte.

Wobei man schließlich ins Auge fassen müsste,

die Weltbank zu enteignen,

in dem Sinne,

dass sie die Bank aller Staaten würde,

und nicht

ein Harem von Privatinteressen.

Man könnte dann ein Weltgeld einführen,

nachdem sich die geldlichen Wechselbeziehungen,

durch dementsprechende Maßnahmen stabilisiert haben.

Man lasse sich nicht irreführen

durch das Lachen

besserwissender Wirtschaftsführer,

das nicht weniger lächerlich ist,

als das Lachen der Angeber

in irgendeiner Wirtschaft.

Die einen lachen,

weil ihr Gewissen unterentwickelt ist,

und weil das,

was sie an der Misswirtschaft verdienten

-und noch verdienen-,

ein unverdientes Mehr,

und im Verhältnis zu ihrer Eigenleistung,

beschämend für diese Lacher ist.

Der Einfluss,

den die Zivilisation

auf die ganze Menschheit ausübt,

indem sie Einsicht

und Übersicht möglich macht,

ist auf Dauer viel stärker,

als alle Manöver der Verdummung erstreben,

weil ja schließlich niemand so dumm ist,

um nicht gelegentlich zu merken,

dass er für dumm gehalten wird,

und das ist gut;

auch für eine gesunde Wirtschaft.

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